VW-Rückruf: Probleme mit AGR-Ventil nach dem Update
Mit einem Software-Update wollte die Volkswagen AG ihre vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeuge wieder sauber bekommen. Doch es häufen sich die Beschwerden von Kunden, die nach der Umrüstung mit Folgeproblemen zu kämpfen haben. Vermehrt werden Beschwerden über schwarzen Auspuffqualm, ruckelnde Motoren und eine verminderte Motorleistung ab mäßigen Geschwindigkeiten von 50 km/h laut. Die Spur führt zum Abgasrückführungsventil (AGR-Ventil). Wir klären Sie über dieses Problem auf.
Der VW-Rückruf ist für den Fahrzeughersteller auch nach der Umrüstung aller betroffener Pkw noch nicht ausgestanden, denn die Folgeprobleme sorgen für erneuten Unmut bei den Kunden. Sieht man von den höheren Verbräuchen (+10 bis +15%) ab, scheint es einen recht dramatischen Zusammenhang zwischen versotteten, verkokten AGR-Ventilen und dem Rückruf zu geben. Mit dem für Dieselmotoren der Typen 1.4, 1.6, 1.9 und 2.0 TDI häufig verwendeten AGR-Ventil, haben viele Autofahrer bereits Bekanntschaft gemacht.
Eigentlich hatte Volkswagen den Besitzern ein Software-Update für das Motormanagement versprochen, das die Emissionsfragen, insbesondere in Bezug auf Stickoxide (NOx), lösen sollte. Allerdings hat das Software-Update einen großen Einfluss auf die AGR-Ventile, die nun im Fahrbetrieb viel häufiger aktiviert werden und damit einem deutlich erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind.
Software-Update wirkt sich auf AGR-Ventil aus
Zwei Monaten nach den Rückrufmaßnahmen folgte für einige Autobesitzer das böse Erwachen: Die AGR-Ventile ihrer Fahrzeuge sitzen total zu und sind damit funktionsunfähig. Trotz wiederholter Versuche ist es Volkswagen bislang wohl nicht gelungen, das Problem nachhaltig zu beheben.
Um die höheren Abgasnormen erfüllen zu können, werden die Rückführungssysteme mit weiteren Verbrennungsrückständen belastet. Dass die Umrüstung alleine mit einer anderen Software, z.T. in Verbindung mit einem Plastikröhrchen, gelingen soll, das hat bei Fachleuten schon zu Beginn der Rückrufplanung kritische Fragen aufgeworfen.
Eine technische Untersuchung des Großhändlers TRISCAN zeigte zwischenzeitlich klar auf, dass die Grundursache des Problems in einem zweckwidrigen Design des AGR-Ventils sowie in der Verwendung von ungeeigneten Komponenten für das Ventil, dessen Umgebung und den Steuerungsmechanismus liegt. So lässt die Konstruktion zu, dass Abgas in Teile der mechanischen und elektronischen Steuerung des Ventils eindringt.
Aufgabe und Funktion des Abgasrückführungsventils
Das Abgasrückführungsventil ist Teil der Abgasanlage im Auto und ist in unmittelbarer Nähe des Motorblocks direkt am Beginn des Auspuffkrümmers verbaut. Durch diese Abgasrückführung soll der Ausstoß gefährliche Stickoxide, die der Motor produziert, reduziert werden.
Dabei wird die Verbrennungstemperatur des laufenden Motors von rund 700° C auf etwa 400° C abgekühlt. Viele moderne Dieselfahrzeuge verfügen außerdem über einen Abgasrückführungskühler, der die Temperatur der verwendeten Abgase vor dem Wiedereintritt in das Ventil zusätzlich senkt.
Weitreichende Auswirkungen
Das Eindringen der Abgase in das Innenleben des Ventils hat mehrere Auswirkungen, die auf Dauer dazu führen, dass das AGR-Ventil funktionsunfähig gemacht wird. Das Lager wird mit Ruß verschmutzt, wodurch seine Effektivität verringert wird. Durch die entstehende Kondensation beginnt das Lager außerdem zu korrodieren. Mit der Zeit funktioniert es immer schlechter und fällt schließlich vollständig aus. Der Elektromotor, der das Ventil öffnet und schließt, kann in der Folge die Welle nicht mehr drehen um dadurch das Ventil zu aktivieren. Rußbildung in der Elektronik kann im Laufe der Zeit außerdem zu einem Totalausfall der Ventilsteuerung führen.
Ein defektes AGR-Ventil kann Beschädigungen in weiteren Teilen verursachen. Wenn Sie die obengenannten Symptome (Ruckeln, schwarzer Qualm, verringerte Motorleistung) beim Ihrem Diesel bemerken, sollten Sie reagieren. Denn nur so lassen sich unschöne Folgeschäden wie ein zugesetzter Dieselpartikelfilter, kaputte Drallklappen und Funktionsstörungen am Turbolader vermeiden.
Fazit
Wie TRISCAN im Fazit der Untersuchung klarstellt, gibt es wohl derzeit noch keine Lösung für dieses Problem. Daher ist es wichtig, die Ursachen zu kennen und bei den ersten Anzeichen in die Werkstatt zu fahren, um möglichen weitere Schäden an anderen Motorkomponenten zuvorzukommen. Wenden Sie sich hierzu an die Kfz-Fachwerkstatt, die für Sie den VW-Rückruf abgewickelt hat. Dieser wird sich um eine Abwicklung des Problems kümmern.
Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche
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