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Echt abgezockt: neue Geschäftsmodelle im Auto?

Veröffentlicht in Finanzen

In der Vergangenheit versuchten sich die Fahrzeughersteller bei den Ausstattungsoptionen gegenseitig zu überbieten, um Käufer anzulocken. Künftig könnten Autos stattdessen ab Werk ohne Komfortfunktionen ausgeliefert werden. Stattdessen sollen diese zeitweilig zugebucht werden können. “Functions-on-Demand“ heißt dieser Trend. Wir erklären was dahintersteckt und warum der Verbraucher im Endeffekt darunter leiden könnte.

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EUAus der Elektronikbranche kennt man Spielarten wie diese schon. Mit Zusatzprogrammen und -Funktionen aus App-Stores und sogenannten “In-App-Käufen“ verdienen Apple, Google und Co. jedes Jahr zweistellige Milliardenbeträge. Angesichts dessen ist es kein Wunder, dass auch einige Unternehmen aus der Autobranche neidisch auf diese Geschäftsmodelle werden.

Elegante Namen und attraktive Slogans, um diese Ideen dem Verbraucher schmackhaft zu machen, liegen bereits in den Schubladen der Werbestrategen bereit. Doch was verbirgt sich hinter “Functions-on-Demand“ und Abo-Modellen im Auto?

Die Autofahrt wird zur Verkaufsveranstaltung

Auf den ersten Blick denken manche Autobesitzer vielleicht, es wäre eine gute Idee, nur dann für Funktionen wie die Sitzheizung oder die Klimaanlage zu bezahlen, wenn man sie tatsächlich benutzt. Im Klartext bedeutet dies jedoch, dass jedes Fahrzeug bereits über die benötigte Ausstattung (z.B. eine Sitzheizung oder eine Klimaanlage) verfügen würde. Ihre Nutzung wäre jedoch durch eine Bezahlschranke (auch “Paywall“ genannt) gesperrt... Nüchtern betrachtet ein ausgesprochen zynisches Geschäftsmodell.

In einer Fachzeitschrift wirbt ein Anbieter ganz unverblümt damit, dass künftig die Reichweite von Elektroautos beschränkt werden könnte, bis der Kunde eine Gebühr bezahlt. Anschließend würde der Rest der Batteriekapazität freigeschaltet. Auf längeren Reisen steht der Verbraucher dann vor der Wahl: Eine Ladepause einlegen oder gegen Bezahlung weiterfahren.

Warum sind diese Modelle für die Hersteller interessant?

Die Fahrzeughersteller sahen sich bislang einem ganz grundsätzlichen Problem gegenüber. Lässt man den Ersatzteilverkauf und den Umsatz von Vertragswerkstätten außen vor, verdient ein Autobauer fast nur durch den Verkauf von Neuwagen. Selbst Autobesitzer, die Ihr Fahrzeug vergleichsweise häufig wechseln, bringen dem Hersteller also nur alle ein bis drei Jahre Umsatz. Hinzu kommt, dass die Gewinnspanne bei Neuwagen seit Jahren auf einem niedrigen Niveau liegt.

Kein Wunder also, dass sich die Chefs der Konzerne Gedanken darüber machen, wie sie auch in der Zeit nach dem Autokauf mitverdienen können. Einige Methoden dazu sind bereits auf dem Markt – Wartungsverträge mit festen Monatsbeiträgen oder Auto-Abos zum Beispiel, bei denen wir nur raten können, diese mit spitzem Bleistift auf angebliche Vorteile durchzurechnen.

Die Digitalisierung lässt die Fahrzeughersteller jedoch von viel ausgefalleneren Modellen träumen. Neben den genannten “Functions-on-Demand“ plant man dort auch den Verkauf von Bewegungsprofilen und anderen Kundendaten sowie das Schalten von Werbung im Auto. Falls selbstfahrende Autos eines Tages in Serie gehen sollten, stehen natürlich auch diverse Online-Händler in den Startlöchern, die den zu Beifahrern degradierten Autobesitzern unterwegs ihre Ware verkaufen wollen.

Fazit

Für den Autofahrer bedeutet “On-Demand“, dass er deutlich weniger für sein Geld bekommt. Denn hier wird kein Auto verkauft, dass der Besitzer anschließend nutzen kann, wie es ihm gefällt. Stattdessen soll er sein eigenes Auto bzw. dessen Funktionen häppchenweise beim Hersteller anmieten. Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EUMöchte er sein Fahrzeug vollumfänglich nutzen, muss er also immer wieder Gebühren dafür bezahlen – und das, obwohl das Auto eigentlich über alle gewünschten Funktionen verfügt und obwohl er für den Einbau dieser Funktionen durch den Autokauf schon bezahlt hat!

Wir sehen das Thema "Functions-on-Demand" mehr als kritisch und möchten wissen, wie Sie darüber denken. Daher würden wir uns freuen, wenn Sie sich auf Facebook an der Diskussion beteiligen würden.

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