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Sonnenbrillen: nicht nur am Strand nützlich

Geschrieben von SMo. Veröffentlicht in Sicherheit

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

Sommerzeit, Sonnenzeit! Viele Autofahrer wissen die vielen Sonnenstunden derzeit aus gutem Grund zu schätzen: Keine Sorgen um Schnee, Eis und Dunkelheit; die Sicht bleibt weitgehend frei. Erst wenn einen unerwartet die Morgensonne blendet, wünscht man sich eine Sonnenbrille als Begleiter herbei, denn sie bewahrt nicht nur vor kritischen „Blindfahrten“, sondern schützt auch langfristig die Gesundheit der Augen.

 Belastende Lichtverhältnisse

Die Belastung der Augen durch das Sonnenlicht ist im Sommer besonders stark. Zum einen gibt es generell mehr Sonnenstunden am Tag, zum anderen ist die Sonneneinstrahlung sehr intensiv. Das aufmerksame Beobachten wird mühsamer, man blinzelt, reibt sich öfters die Augen und verliert so wertvolle visuelle Informationen.

Darüber hinaus sorgt der ungünstige Einstrahlwinkel zu den üblichen Stoßzeiten morgens und abends dafür, dass man stark geblendet wird. Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierungen und andere Verkehrsteilnehmer verschwimmen im grellen Einerlei. Besonders gefährlich wird es bei rapide wechselnden Lichtverhältnissen: Alleen mit ihren Bäumen, Tunnel, größere Brücken, Straßenschluchten oder Straßen deren Verlauf sich unvermittelt ändert. Solche Situationen sind häufig risikoreich, da der schnelle Wechsel von Licht und Schatten, bzw. Dunkelheit eine Herausforderung für unsere Augen darstellt. Normalerweise sind die Augen durch den sogenannten Pupillenlichtreflex in der Lage sich an geänderte Lichtintensitäten anzupassen. Durch ihn fungiert die Iris wie eine Art Blende, welche die Lichtmenge die ins Auge gelangt, reguliert. Bedauerlicherweise befindet sich das Größenverhältnis dieses Regulationsspielraums im Rahmen von 1:10. Nicht immer können sich Augen in der Kürze der Zeit an die geänderte Sonneneinstrahlung gewöhnen. Das Resultat: Sekunden der Blindfahrt.Blind

Vorteile von Sonnenbrillen gegenüber UV-Filter und Sonnenblende

Selbstverständlich sind sich auch Fahrzeughersteller dieser Problematik bewusst, weswegen alle Autoscheiben UV-Strahlung filtern, teilweise getönt sind und auch justierbare Sonnenblenden Abhilfe verschaffen. Diese Maßnahmen bieten bereits ein gutes Mindestmaß an Sicherheit. Bei wechselnden Lichtverhältnissen oder unvermittelten Richtungsänderungen ist es dennoch praktisch, sich bessere Sichtbedingungen zu verschaffen. Zudem fährt man bei schönem Wetter ohnehin häufig mit heruntergelassenem Fenster und auch die sichtbaren Teile des Lichtspektrums können bei übermäßiger längerer Belastung zu Augenkrankheiten wie grauem Star oder einer Photokeratitis beitragen.

Hier ist definitiv eine Sonnenbrille das Mittel der Wahl. Durch ihre dämpfende Wirkung beansprucht das Licht den Fahrer nicht so stark. Das ist auf langen Fahrten besonders nützlich, da die Augen geschont werden und sie so weniger schnell ermüden. Zusätzlich zu dem längerfristigen Effekt stellen Brillen mit Tönung auch kurzfristig Sicherheit her: Fährt man zum Beispiel in einen Tunnel ein und nimmt zuvor die Brille ab, passen sich die Augen den Lichtverhältnissen an. Beim Verlassen des Tunnels, erscheint die Welt grell und irritierend. Nicht so, wenn man kurz vorm Verlassen des Tunnels wieder eine Sonnenbrille aufsetzt. Ähnliche Effekte verbessern so auch in der Stadt oder auf der Autobahn die Sicht. Eine Sehhilfe unterstützt in derartigen Situationen also die natürliche Funktion des Körpers und entlastet ihn gleichzeitig.

Eignet sich jede Brille?

Bevor sich nun jeder seine bevorzugte Sonnenbrille schnappt und ins Auto steigt, gilt es trotz all der Lobrede noch einige kleine aber wichtige Details bei der Auswahl eines geeigneten Sichtschutzes zu beachten.

Farbe und Tönung: Hier sollte man auf grüne, braune oder graue Gläser setzen, da diese wichtige Verkehrsfarben nicht übermäßig verfälschen. Grüne Ampeln bleiben grün, Rote rot. Dies ist bei blauen, pinken oder roten Gläsern nicht gewährleistet. Auch die Tönung sollte gewisse Grenzwerte nicht überschreiten. Bis Kategorie 3, was einer Tönung von 92% entspricht, ist es rechtlich unbedenklich. Nicht immer ist diese Kennzeichnung im Alltag ersichtlich, im Zweifel gilt also nachfragen! Legt man großen Wert auf noch mehr Funktionalität, wäre eine Verlaufstönung eine Überlegung wert. Diese ermöglicht einen guten Sichtschutz im oberen Bereich und trotzdem vernünftige Sicht auf Bedienelemente und Anzeigen des Fahrzeugs.

Rahmen: Auch sie wollen mit Bedacht gewählt sein, da sie die Sicht nicht einschränken dürfen. Besonders große oder ausfallende Gestelle, welche die periphere Sicht einschränken, sollte man also vermeiden.

Veredelungen der Gläser: verspiegelte, entspiegelte und vor allem polarisierende Gläser sind empfehlenswert, da sie vor Reflexionen schützen und auch das Streulicht aus verschiedenen Winkeln minimieren. Der große Vorteil der teuren Polarisationsgläser ist es zwar ebenfalls Spiegelungen zu minimieren, gleichzeitig kann man aber durch eine Kontrastschärfung auch bei nasser Fahrbahn sehr gut entsprechende Fahrbahnmarkierungen sehen, die andererseits nicht auszumachen wären. Aber Obacht: Durch den Polarisationseffekt sind unter Umständen Displays und andere digitale Bedienelemente weniger gut wahrzunehmen.

Menschen mit Sehschwäche: All diese Empfehlungen gelten natürlich grundsätzlich auch für Menschen mit einer Sehschwäche. Allerdings gestaltet sich der Umgang damit sehr individuell und man sollte nicht auf Universallösungen vertrauen. Daher ist im Fall der Fälle der Gang zum Optiker ratsam, denn dieser kann eine auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte Beratung bieten.

Fazit

Ohne das Thema Sonnenbrille im Straßenverkehr zur Wissenschaft machen zu wollen, steht eine Sache fest: Mit Sonnenbrille fährt es sich besser als ohne und man bleibt auch im Alltag in jeder Sonnensituation stets gewappnet. Die einfache Verfügbarkeit und der nicht all zu hohe Preis einer vernünftigen Brille sollten also bei jedem Autofahrer die Überlegung anstoßen, ob sich nicht eine zeitnahe Anschaffung lohnt, insbesondere, da sie auch langfristig vor unangenehmen Augenerkrankungen schützen kann.

 

 

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Quellen: Thieme (https://www.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-augenheilkunde-1530/a/sonnenlicht-4272.htm); Pharmazeutische Zeitung (https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-272008/wie-die-sonne-den-augen-schadet/)

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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU