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Rauchverbot im Auto?

Veröffentlicht in Allgemein

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

Die Briten ziehen nach. Ähnlich wie in vielen anderen Ländern Europas, z.B. Frankreich und Griechenland, wird in Großbritannien das Rauchen innerhalb des Autos - wenn Minderjährige mitfahren - verboten. Kann das auch richtungsweisend für Deutschland sein?

Großbritannien führt Rauchverbot ein

In Großbritannien darf ab dem 1. Oktober im Auto nicht mehr geraucht werden, wenn einer der Insassen das  18 Lebensjahr noch nicht erreicht haben sollte. Und das unabhängig davon, ob es der Fahrer oder einer der Passagiere ist, die rauchen. Die einzige Ausnahme bildet hier das Fahren im Cabrio, hier ist das Rauchen erlaubt. Und auch eine kräftige Geldbuße ist vorgesehen. Sollte man sich nicht an die Vorgabe halten wird ein Bußgeld von 60 Pfund, umgerechnet etwa 85 Euro fällig.

Auf welche Grundlagen stützt sich das Verbot?

Im Rahmen von Studien hat man festgestellt, dass Kinder und Jugendliche einer besonderen Gefährdung beim Passivrauchen im Auto unterliegen. Dabei kann die Feinstaubbelastung, wie eine Studie der schottischen Universität Aberdeen belegt, der Smog-Belastung einer Großstadt gleichkommen und die Insassen können bis zu 4000 Chemikalien dabei aufnehmen. Die Feinstaubbelastung lag bei Messungen bei 85 Mikrogramm pro Kubikmeter, im Extremfall wurden sogar 440 Mikrogramm gemessen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt daher, den Grenzbereich von 25 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter nicht zu überschreiten. Denn gerade bei Kindern ist die gesundheitliche Beeinträchtigung durch eine höhere Atemfrequenz und ein noch in der Entwicklung befindliches Immunsystem größer als bei Erwachsenen.

Gibt es in Europa schon ähnliche Gesetzgebungen?

Bis weit in den 90er Jahren gab es so gut wie keine kritische Haltung gegenüber dem Rauchen in Autos. Ganz im Gegenteil – die Kneipenkultur blühte und das Rauchen, egal an welchem Ort, wurde gesellschaftlich toleriert. Das änderte sich mit den Einschränkungen des Rauchens in Gaststätten und Restaurants. Ab diesem Zeitpunkt wurde auch in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens konsequent das Rauchen verbannt. Auch im Ausland gab es bereits Verbote und Einschränkungen, immer mehr drängte die Gesetzgebung auch bis ins Auto vor.

So folgt die aktuelle Gesetzgebung Großbritanniens damit Ländern, die das Rauchverbot im Auto bereits eingeführt haben. In Griechenland ist z.B. seit 2010 das Rauchen im PKW in Gegenwart von Kindern unter zwölf Jahren verboten. Die Bußgelder können hier sogar bis zu 3000 Euro und einem Fahrverbot von einem Monat betragen. Auch die Nationalversammlung in Frankreich stimmte im Juli 2015 dem Rauchverbot im Auto, bei Anwesenheit von Minderjährigen zu.

Auch in Zypern ist das Rauchen in Privatfahrzeugen verboten, in denen sich Minderjährige unter 16 Jahren befinden. In Finnland, Italien, Polen, Irland und den Niederlanden werden Rauchverbote für Pkw diskutiert, wenn sich darin Minderjährige befinden, selbst das Europäische Parlament diskutiert das Thema.

Wie sieht denn die Situation in Deutschland aus?

Immer wieder werden Gesetzgebungen angedacht, zuletzt forderte die Europäische Union in 2011 eine europaweite Regelung. Auch die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) fordert ein Rauchverbot in Autos, wenn Minderjährige mitfahren. Zu der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ sagte Mortler: „Ich würde die Prüfung eines solchen Verbots innerhalb des Kinder- und Jugendschutzes sehr begrüßen. Oft wird ja argumentiert, man greife zu tief in die Freiheitsrechte der Eltern ein, hier geht es aber darum, dass Kinder dauerhaft geschädigt werden, weil die Rauchkonzentration im Auto um ein Vielfaches höher ist, als im Freien.“

Es bleibt also abzuwarten, in wie weit sich die Diskussion um das Thema in der Zukunft verdichten wird und ob eine Akzeptanz einer Einschränkung des Rauchens im Pkw erreicht werden kann. Denn nur in diesem Falle hat eine gesetzliche Regelung Aussicht auf Erfolg.

Fazit

Auch wenn man die Gründe für eine solche Gesetzgebung nachvollziehen kann, stellt sich die Frage, ob man tatsächlich jeden Lebensbereich des Bürgers reglementieren sollte. Denn, ein Gesetz ist schnell erlassen, aber der sogenannte „mündige Bürger“ gerät hierdurch ins Hintertreffen. Denn eigentlich sollte uns Allen bewusst sein, dass man im Beisein von Kindern im Auto nicht raucht. Das sagt doch schon der gesunde Menschenverstand und dafür benötigt man nicht noch ein weiteres Gesetz, oder vielleicht doch?

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