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Sollte man einen ausgefallenen Scheinwerfer selbst reparieren?

Veröffentlicht in Reparatur

Probleme durch ausgefallene Scheinwerfer hat wohl jeder Autofahrer schon einmal selbst erlebt oder ist zumindest schon anderen Verkehrsteilnehmern mit ausgefallenen Scheinwerfern begegnet. Anders als in der Vergangenheit erfordert der Austausch von Leuchtmitteln heute oft den Besuch in der Werkstatt. Wir erläutern, warum das der Fall ist.

Die klassische "Do-it-yourself"-Tätigkeit wird komplex

Quelle: TÜV Süd

Sicher fragen sich viele Autofahrer, wie es sein kann, dass eine Arbeit, die noch vor einigen Jahrzehnten mit einfachsten Mitteln und selbst von einem handwerklich unbedarften Fahrzeugbesitzer durchgeführt werden konnte, nunmehr Spezialausrüstung verlangt. Kann so technischer Fortschritt aussehen? Bei einigen Fahrzeugen ist es mittlerweile notwendig, den kompletten Scheinwerfer auszubauen, um die ausgefallene Lampe zu wechseln. Und in besonders komplizierten Fällen, muss zu allem Überfluss zu erst die gesammte Frontschürze demontiert werden, um die Befestigungsschrauben der Scheinwerfer freizulegen. Bei Fahrzeugen mit derartigen Hindernissen ist der Austausch der Birnen am Straßenrand oder in der heimischen Einfahrt also von Anfang an erschwert, wenn nicht gar komplett ausgeschlossen.

Konstruktionsmangel oder Kalkül?Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

Auf den ersten Blick mag es den Anschein haben, als hätten die Autohersteller heute andere Prioritäten, als die einfache Reparatur von kleinen Problemen wie einem ausgefallenen Scheinwerfer. So gibt es z.B. Modelle, in deren Betriebsanleitung keine Hinweise zum Lampenwechsel enthalten sind und das Bordwerkzeug keinerlei passendes Werkzeug für diese Arbeiten enthält. Besonders ärgerlich ist dieser Umstand, wenn es während der Fahrt durch abgelegene Gegenden zum Ausfall einer Birne kommt und bis zur nächsten Werkstatt eine weite Strecke zurückgelegt werden muss.
 
Daher ist es auch verständlich, dass Autofahrer und unabhängige Werkstätten mutmaßen, dass derart wartungsunfreundliche Konstruktionen ein Kalkül der Hersteller sind, durch das Kunden in die Vertragsbetriebe der Fahrzeughersteller gelenkt werden sollen.
In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch die Frage, welcher Autofahrer bereit ist, für den bloßen Wechsel eines Leuchtmittels Summen von teils über 250 Euro zu bezahlen.
 
Daher unser Tipp: Wenn für Sie ein Werkstattaufenthalt notwendig wird, nutzen Sie Ihr Recht auf freie Werkstattwahl - auch in der Garantiezeit! Durch die Beauftragung eines vom Fahrzeughersteller unabhängigen Betriebs lassen sich teils erhebliche Kosten einsparen.

H7, Xenon & Co.Quelle: OSRAM

Damit der Leuchtmittelwechsel funktioniert, ist speziell bei den neueren Technologien einiges zu beachten: So sind bei den H7-Leuchtmitteln anschließende Einstellarbeiten nötig, damit die Beleuchtung einwandfrei funktioniert. Sie als Autofahrer können das nicht selbst vornehmen, da hierfür Einstellgeräte und Diagnosetools benötigt werden, die auf die Steuergeräte des Fahrzeugs zugreifen.
Auch bei Xenon Lampen ist das nicht anders. Denn bei dieser Leuchtmittelgattung kommt ein Lichtbogen zum Einsatz, der mit Spannungen von bis zu mehreren tausend Volt arbeitet. Diese Systeme lassen sich also nur vom Fachmann warten. Obwohl Xenon-Lampen ein Autoleben lang halten sollen, haben viele Autofahrer schmerzlich erfahren müssen, dass es auch hier zu Ausfällen kommt. Und das wird im Normalfall teuer. Wie sich die Situation mit hochmodernen Lichterzeugern wie z.B. LED-Lampen oder Laserlicht gestalten wird, bleibt abzuwarten.

Hat der Gesetzgeber schon reagiert?

Eigentlich gibt es klare gesetzliche Regelungen. Demnach sollte der Wechsel von Leuchtmitteln von jedem Autofahrer und mit dem Bordwerkzeug ausgeführt werden können. Ausgenommen sind dabei Xenon-Systeme. Die genaue Norm hierzu ist die ECE-Regelung R-48, Ergänzung 07. Sie besagt, dass bei neuentwickelten Pkw-Typen seit August 2006. Sie besagt, dass "Leuchten und Scheinwerfer so eingebaut sein müssen, dass die Lichtquelle anhand der Beschreibung in der Bedienungsanleitung mit Bordwerkzeug ausgetauscht werden kann“. Weiterhin müssen alle hierzu erforderlichen Arbeitsschritte in den Bedienungsanleitungen detailliert beschrieben sein. Auf Grund der Sonderregelung für neuere bzw. komplexere Lichtsysteme werden Neuwagenkäufer allerdings nur in seltenen Fällen von dieser Regelung profitieren.

Was ist von günstigen Leuchtmitteln aus dem Internet zu halten?

Nicht besonders viel, denn im Internet laufen Sie Gefahr, Fälschungen auf den Leim zu gehen. Produktpiraterie ist ein weitverbreitetes Problem, das auch vor dem Ersatzteilmarkt keinen Halt macht. Gefälschte Leuchtmittel scheitern nicht nur an den Leistungs- und Haltbarkeitsanforderungen des Herstellers, sie können auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Um so entscheidender ist es, dass sich Betriebe und Ihre Kunden darauf verlassen können, dass nur hochwertige und originale Markenersatzteile verbaut werden.

Wird etwas gegen Fälscher unternommen?

Die Lichtbranche hat aus diesem Grund besondere Maßnahmen ergriffen, um die Prüfung seiner Produkte auf Echtheit zu erleichtern. Auf Grund der Tatsache, dass die Fälscher nicht nur die Leuchtmittel täuschend echt herstellen können, sondern auch den Namen, das Logo und die Verpackung von originaler Ware detailgetreu nachbilden können, sind viele Käufer verunsichert. Um die, mit bloßem Auge nicht identifizierbaren, Fälschungen erkennbar zu machen, können beispielsweise die Produkte des deutschen Herstellers OSRAM online auf Echtheit geprüft werden. Dazu steht ein Webportal zur Verfügung, dass die einzigartigen Sicherheitscodes auf der Verpackung sowie auf dem Leuchtmittel selbst entschlüsseln kann. Der Verbraucher bzw. seine Werkstatt bekommen dann angezeigt, ob es sich um geprüfte Originalware handelt.

Fazit

Selbst tätig werden sollte man nur im Notfall, denn einen ausgefallenen Scheinwerfer wieder in Stand zu setzen, bedarf weit mehr als nur des Austauschs von Leuchtmitteln. Der Scheinwerfer muss exakt justiert und eingestellt werden. Das geht nur mit Lichteinstellgeräten und modernen Diagnosetools, die auf die Steuergeräte des Fahrzeugs zugreifen. Besonders wichtig ist das für Scheinwerfer mit Technologien wie H7-, Xenon-, LED- und Laser-Licht. Daher macht es also besonders viel Sinn, auch die Beleuchtung seines Fahrzeugs regelmäßig überprüfen zu lassen. Sprechen Ihre unabhängige Werkstatt vor Ort auf das Thema an - diese arbeitet ausschließlich in Ihrem Interesse, ist preiswert und fair. Dort können sie sich auf darauf verlassen, dass nur Markenersatzteile zum Einsatz kommen, denn Ihre Sicherheit steht im Vordergrund.

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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Fotos dieses Artikels:
Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU; TÜV Süd; OSRAM

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